GIMP (General Image Manipulation Program) ist ein kostenloses und freies Bildbearbeitungsprogramm.
GIMP wurde 1995 von Peter Mattis und Spencer Kimball als Studienarbeit entwickelt.
Die erste offizielle Version 0.54 erschien im Januar 1996.
Bereits zu diesem Zeitpunkt war GIMP ein umfangreiches Programm, das unter anderem mit einem Plug-in-System,
beliebigem Rückgängigmachen und Wiederholen, intelligenter Schere, Dithering(Bei einem geditherten Bild werden die fehlenden Farben durch
eine bestimmte Pixel-Anordnung aus verfügbaren Farben nachgebildet und dadurch harte Übergänge zwischen den Farben vermieden. Das menschliche Auge nimmt
das Dithering als Mischung der einzelnen Farben wahr), Zoom und Verschieben in Echtzeit, simultaner Bearbeitung mehrerer Bilder,
Unterstützung der Formate GIF, JPEG, PNG, TIFF und XPM sowie vielen Auswahl- und Bearbeitungswerkzeugen aufwarten konnte.
Das Programm galt jedoch anfänglich als fehlerbehaftet und absturzfreudig. Zudem verwendete es damals noch das Motif-Toolkit für
die Bedienoberfläche, für welches die nötigen Header-Dateien nicht frei und kostenlos zur Verfügung standen.
Deshalb konnte es von vielen Benutzern nur als statisch gelinktes und fertig kompiliertes Programm verwendet werden; selbst an GIMP
zu arbeiten und das Ergebnis sofort zu nutzen war ihnen nur schwer oder gar nicht möglich.
Als Peter Mattis von Motif auf eine freie Lösung umsteigen wollte, entwickelte er sein eigenes Toolkit: GIMP-Toolkit,
das inzwischen unter der Abkürzung GTK+ als offenes Projekt längst ein Eigenleben führt und beispielsweise in der
Desktop-Umgebung GNOME verwendet wird. Damit konnte GIMP völlig ohne Motifaufrufe umgesetzt werden
und es war relativ einfach, das Programm auf andere Systeme zu portieren.
GIMP erlangte vor allem unter Linux eine große Verbreitung und etablierte sich im Laufe der Zeit als Platzhirsch
für digitale Bildbearbeitung unter Linux, das Programm ist Bestandteil fast aller Linux-Distributionen.
Die Bearbeitungsfunktionen sind über Toolbars, Menüs und dauerhaft eingeblendete Dialogboxen, so genannte Paletten, zu erreichen. Diese enthalten Filter, Pinsel sowie Umwandlungs-, Auswahl-, Ebenen- und Maskierungsfunktionen. Zum Standardumfang gehören derzeit 48 verschiedene Pinsel, weitere lassen sich erzeugen, zudem sind alle bezüglich Kantenschärfe und Deckung einstellbar.
Farbunterstützung
Dialog für MusterGIMP hat Farbpaletten für RGB, HSV, CMYK, ein Farbrad sowie Funktionen, um Farben aus einem Bild zu entnehmen.
Auch eine direkte Eingabe der hexadezimalen Farbwerte aus HTML ist möglich. Auch wenn das Programm eine CMYK-Palette anbietet,
arbeitet es immer in RGB mit einer Farbtiefe bis 8 Bit. Es unterstützt außerdem Muster, die direkt auf eine Fläche aufgetragen werden können.
Auch diese lassen sich weitgehend anpassen, so dass auch Zwischenfarben möglich sind.
Die Liste der von GIMP unterstützten Dateiformate ist im Vergleich zu Konkurrenten wie Adobe Photoshop sehr lang.
Auswahl- und Maskierungsfunktionen
Dialoge für Ebenen, Farbkanäle und PfadeGIMP besitzt Auswahlfunktionen für rechteckige, runde und freiförmige Bereiche sowie nach Farbe.
Des Weiteren existiert auch eine Auswahlfunktion, die sich an starken Farbkanten orientiert. Daneben kennt das Programm Ebenen,
die sich ausblenden oder in der Deckung verändern lassen. Auch eine direkte Beeinflussung der einzelnen Farbkanäle ist möglich.
Automatisierte Bildbearbeitung durch Skripte
Nahezu alle Vorgänge in GIMP können durch sogenannte GIMP-Skripte automatisiert werden. Diese Art von Programmen kann durch
den eingebauten Scheme-Interpreter sowie über eine externe Anbindung von Perl, Python oder Tcl verarbeitet werden. Die Unterstützung von
in Ruby geschrieben GIMP-Skripten befindet sich noch in einem experimentellen Stadium. Die Erstellung der Makros kann daher mit
den oben genannten Programmiersprachen erfolgen, entsprechende Schnittstellen/Bindings sind vorhanden. Auf diese Weise erstellte Skripte und Plug-ins für GIMP können interaktiv
sowie im Batch-Modus ausgeführt werden, das heißt ohne Interaktion eines Benutzers. Wiederkehrende (auch komplexe) Bildbearbeitungsvorgänge
können so automatisiert werden. Grafiken für eine Webseite können beispielsweise direkt über CGI-Skripte erzeugt werden,
man kann bei einer großen Anzahl an Bilddateien eine Farbkorrektur vornehmen oder das Grafikformat ändern.
Hinweise zur Verwendung solcher Skripte finden sich im GIMP-Wikibook.
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