Datenschutz
Eines der wichtigsten Themen der Informatik ist der Schutz der Privatsphäre des Computerbenutzers. Durch die Vernetzung ist es nicht nur Benutzern möglich schnell beliebige Informationen im Internet abzufragen. Umgekehrt wird auch das Ausspähen von persönlichen Informationen durch Behörden, Unternehmen und Kriminellen ermöglicht. Ziel ist es zum einen Verhaltensweisen von Kunden bei Onlinekäufen zu Sammeln, aber auch der persönliche E-Mailverkehr abzuhören, wie es amerikanische Geheimdienste bereits heute tun oder Zugangsdaten zu Banken und Kreditkarten zu stehlen.
Hier hat ein gegenseitiges Aufrüsten stattgefunden, auf der Anwenderseite werden persönliche Daten über Verschlüsselungen gegen Unbefugten Zugriff gesichert, während auf der anderen Seite mittels Cookies, Spyware oder Phishing versucht wird die Schutzmechanismen auszuhebeln.
Unternehmen suchen gezielt nach typischen Verhaltensweisen von Kunden über Datenschürfung (data mining). Die so gewonnenen Informationen werden dann auf das individuelle Profil einzelner Kunden angewandt. Dies dient entweder zum Anbieten von mehr oder weniger „maßgeschneiderter Werbung“ (Spam), aber auch zum Selektieren von geeigneten und weniger geeigneten Kunden. Beim Abschluss einer Versicherung versuchen Unternehmen mittlerweile gezielt Kunden mit geringem Risiko durch bessere Konditionen an sich zu binden. Kunden aus Risikogruppen erhalten verteuerte Konditionen oder werden sogar ausgeschlossen.
Ein besonderes Interesse am Zugriff zu persönlichen Daten haben Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität. So beschäftigt das Federal Bureau of Investigation (FBI) und die National Security Agency (NSA) Spezialisten zum systematischen Auswerten des Datenverkehrs im Internet. Hier wird eine spezielle Software (Carnivore) eingesetzt, um E-Mails nach bestimmten Stichworten zu durchsuchen. Durch den Einsatz der so genannten „starken Kryptographie“, wie sie das Tool PGP Privatpersonen zur Verfügung stellt, ist jedoch der Wert dieser Software in Frage gestellt. Derartig verschlüsselte E-Mails sind auch von den Experten der NSA nicht mehr zu entschlüsseln. Aus diesem Grunde gibt es Bestrebungen in allen Ländern derartige Verschlüsselungsverfahren zu verbieten. Ein Verbot wäre jedoch ebenfalls nicht wirksam, da eine geschickt verschlüsselte Botschaft mittels Steganographie nicht als solche zu erkennen ist. Das heißt, dass ein solches Verbot den Einsatz starker Kryptographie durch Kriminelle nicht verhindern kann. Betroffen von einem solchen Verbot wären also lediglich rechtschaffenen Bürger, die sich selbst gegen kriminelles Ausspähen schützen wollen.