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Textverarbeitung

Als Textdatei wird in der Informationstechnik eine Datei bezeichnet, deren Inhalt aus einer Folge
von darstellbaren Zeichen eines Zeichensatzes besteht, die durch Steuerzeichen wie Zeilen- und Seitenwechsel
untergliedert sein kann. Das Gegenstück zur Textdatei stellt eine Binärdatei dar. Im Grunde werden auch Textdateien binär
(enthalten nicht-alphabetische Zeichen) gespeichert. Eine Textdatei ist im Gegensatz zu einer Binärdatei ohne die Verwendung
spezieller Software lesbar und kann mit einem einfachen Texteditor – wie beispielsweise mit Notepad unter Microsoft Windows
– angesehen und bearbeitet werden.

Die Menge der verfügbaren Zeichen wird durch die zugrunde liegende Codierung bestimmt (ASCII, ANSI oder Unicode).
Sind zur Auswertung des Inhalts einer Textdatei weder besondere Verarbeitungsschritte noch die Kenntnis einer speziellen
Notation erforderlich, wird der Inhalt als Plain text bezeichnet (engl. für einfachen Text oder Klartext).
Textdateien, die eine bestimmte Notation erfordern – wie beispielsweise HTML-Dateien – können zwar mit einem einfachen
Texteditor bearbeitet werden, jedoch gibt es hierfür oft spezielle Software, die die Bearbeitung erleichtert – beispielsweise
durch besondere Hervorhebungen oder automatische Formatierungen.

Umgangssprachlich werden gelegentlich alle Dateien als „Textdatei“ bezeichnet, die mit dem Ziel erstellt wurden,
dem Benutzer einen lesbaren Text zu präsentieren. Bei den von üblicher Textverarbeitungs- oder Publishingsoftware bei Speicherung
erzeugten Dateien handelt es sich jedoch häufig um komplexe Dateiformate, die neben dem Text Metainformation zur Beschreibung
des Textlayouts, der Struktur und der verwendeten Schriften enthalten, zudem können Bilder oder Grafiken eingebettet sein.
Dabei handelt es sich um keine Textdateien im obigen Sinne, da die Dateiformate häufig binär sind und zur Anzeige eine spezielle Software erforderlich ist.

Ein Textverarbeitungsprogramm ist ein Computerprogramm zum Verfassen von Textdokumenten.
Der erstellte Text kann als Datei abgespeichert und/oder ausgedruckt werden. Der Übergang zu
anderen Programmen ist fließend, da sich in vielen Textverarbeitungsprogrammen heute auch
Grafiken und Tabellen einbinden lassen.
Textverarbeitungsprogramme bieten im Gegensatz zu reinen Texteditoren in der Regel erweiterte
Layout- und Formatierungsfunktionen an. Neben der Textüberarbeitung erhöhen Rechtschreibprüfung,
Indexerstellung, Such- und Ersetzfunktionen den Nutzen für den Anwender. Formatvorlagen
vereinfachen zudem eine einheitliche Gestaltung der zu veröffentlichenden Dateien, Textbausteine die
Einbindung von wiederkehrenden Inhalten. Die ersten Textverarbeitungsprogramme, treffender bezeichnet als
„Texterfassungsprogramme“, waren einfache
Texteditoren, die sich aus dem Zeichenvorrat nichtgenormter Zeichensätze bedienten. Somit waren
nicht nur die Editoren an den zugehörigen Computer (bzw. das zugehörige Betriebssystem) gebunden, sondern
auch die darauf erstellten Texte, die bei Bedarf erst für andere Computersysteme in andere Zeichensätze
konvertiert werden mussten.
Erst mit der Einführung genormter Zeichensätze kann man von ASCII-Editoren sprechen, die sich aus dem
Zeichenvorrat der normierten ASCII-Tabelle bedienen. Damit wurden auch die Editorprogramme selbst
grundlegend kompatibel zu gleichartiger Hardware unter den meisten gängigen Betriebssystemen.
Bei ASCII handelt es sich um eine festgelegte Tabelle von Zeichen, systemübergreifend meist die erste Hälfte,
das heißt 128 Standardzeichen. Aufgeführt werden die Buchstaben des englischen Alphabets, die zehn
Dezimalziffern, einige weitere Standardzeichen (wie Satzzeichen, Operatoren, aber keine Sonderzeichen anderer
Sprachen) sowie Steuerzeichen, die den Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Programmen
standardisieren. Innerhalb desselben Betriebssystems kann auch die zweite Hälfte der ASCII-Tabelle mit
Sonderzeichen oder Blockgrafik verwendet werden.
Der Befehlsumfang einfacher ASCII-Editoren geht in der Regel über das Speichern, Laden und Drucken nicht
hinaus. Erweiterte Programme bieten jedoch Funktionen wie die Textmarkierung sowie das Ausschneiden,
Kopieren und Versetzen von Textabschnitten an. Besonders komplexe Editoren wie Emacs oder Vi kommen
einer modernen Textverarbeitung unter den Einschränkungen eines textorientierten Betriebssystems bereits sehr
nahe und berücksichtigen die Bedürfnisse von Systemadministratoren oder Skriptprogrammierern.

Jedes Textverarbeitungsprogramm hat bis jetzt noch sein eigenes Dateiformat für die Speicherung von Dokumenten.
Eine gewisse Standardisierung ist durch das Rich Text Format erreicht worden, mit dem aber die Einheitlichkeit des Layouts
auf verschiedenen Rechnern nicht gewährleistet ist.
Eines der am weitesten verbreiteten Dokumentenformate zum Austausch von nicht weiter zu bearbeitenden Dokumenten ist PDF.
Dieses kann auf so gut wie jedem Betriebssystem eingelesen werden und behält dabei das Aussehen. Ein Export der Texte
in plattformunabhängiges HTML ist ebenfalls bei manchen Programmen möglich.

textverarbeitung.txt · Zuletzt geändert: 2010/05/27 08:09 (Externe Bearbeitung)