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Videoschnitt

Übersicht über die verschiedenen Typen von Videoschnittsystemen

Wie funktioniert ein nonlineares Videoschnittsystem überhaupt?

Video"schnitt" besteht darin, Szenen aus den Aufnahmen auf der Original-Videokassette auszuwählen, in eine geeignete Reihenfolge zu bringen, mit passenden Übergängen und mit Ton zu versehen und das Resultat auf ein anderes Speichermedium - meistens auf eine andere Videokassette - zu kopieren. Beim linearen Videoschnitt wird direkt von Kassette zu Kassette kopiert, indem unerwünschte Szenen einfach nicht mitkopiert werden. Dazu benötigt man zwei Geräte: ein Abspielgerät und ein Aufnahmegerät. Oft wird ein Steuergerät dazwischengeschaltet, welches die Auswahl der Szenenstücke komfortabler und präziser macht. Änderungen in der Reihenfolge der Szenen erfordern jeweils ein Hin- und Herspulen des Originalbandes. Beim nichtlinearen Videoschnitt, der viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet, wird ein Umweg gemacht. In einem ersten Schritt wird der Inhalt der Original-Videokassette (oder Teile daraus) auf eine Festplatte (Harddisk) eines Computers oder eines computerähnlichen Gerätes überspielt. Im zweiten Schritt wird die Auswahl und Anordnung der Szenen, usw. bestimmt und erst im dritten Schritt werden die ausgewählten Szenen als fertigen Film von der Festplatte auf eine Videokassette oder ein anderes Speichermedium kopiert. Dies alles geschieht heute recht komfortabel mit Hilfe einer grafischen Oberfläche, d.h. auf dem PC-Bildschirm oder dem Fernsehbildschirm. Benötigt werden zusätzlich zu den Geräten spezielle Programme: die Videoschnitt-Software.

Geräte-Typen

Aus praktischer Sicht lassen sich drei Typen unterscheiden: - die Stand-alone-Systeme, zu denen das allseits bekannte Casablanca gehört - die Apple Mac Computer, die seit je bei grafischen Anwendungen obenauf schwingen - die grosse Welt der Personal Computer (PCs) mit ihren Untertypen.

Stand-alone-Systeme sind eigentlich spezialisierte Computer, die verstecken, dass sie Computer sind. Sie können ausschliesslich für Videoschnitt eingesetzt werden und sollten deshalb beim Videoschnitt stabiler laufen als die handelsüblichen Allround-PCs. Sie basieren im Allgemeinen nicht auf den bekannten, verbreiteten Computer-Betriebssystemen sondern auf Eigenentwicklungen. Andere Software läuft nicht darauf. Dadurch ist man mit einem solchen System auf Gedeih und Verderb von der betreffenden Firma abhängig, wobei diese Firmen verhältnismässig klein sind. Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht. Und Anpassungen des gekauften Systems an steigende Ansprüche oder an neue technische Entwicklungen sind nur im beschänkten Umfang des Angebots der betreffenden Firma und zu deren Preisen möglich.

Apple Mac Computer unterscheiden sich von den übrigen Computern dadurch, dass Hardware und Grundsoftware aus einer Hand stammen, ideal aufeinander abgestimmt sind und deshalb sehr stabil laufen. Für weitergehende Software gibt es viele Anbieter. Apple ist eine grosse Firma, was das Risiko für den Käufer verkleinert. In allen neueren Apple Macs ist die Grundausrüstung für den Videoschnitt bereits vorhanden: eine Firewire-Schnittstelle und ein einfaches, recht gutes Videoschnittprogramm. Apple selber und einige wenige namhafte Anbieter offerieren leistungsfähigere Videoschnittprogramme zu handelsüblichen Preisen. Apple Mac Computer können darüber hinaus für fast alle Computer-Einsatzgebiete eingesetzt beziehungsweise ausgebaut werden: Internet und E-mail, Textverarbeitung, Grafik, Bildbearbeitung, Kalkulation, Painting, Erzeugung bebildeter Drucksachen (Prospekte, Klubzeitung, Reiseberichte), usw., usw.

Personal Computer (PC) werden von sehr vielen Herstellern angeboten. Die Bestandteile und die Software stammen von den verschiedensten Anbietern. Sie sind von unterschiedlicher Qualität und passen nicht immer problemlos zusammen. Entscheidend für das gute Funktionieren ist das Können der Firma, welche die Bestandteile zu einem kompletten Computer zusammenstellt

Software-Typen

Die verschiedenen Videoschnittprogramme unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Eines der Merkmale, das die Leistungsfähigkeit des Systems und den Komfort der Arbeitsweise ganz wesentlich bestimmt, ist, wie die einzelnen Filmsequenzen auf dem Bildschirm grafisch in Erscheinung treten: Mit Storyboard, ohne Timeline

Die Storyboard-Ansicht auf dem Bildschirm hat den grossen Vorteil, dass die Reihenfolge der Szenen im entstehenden Film auf Grund der Szenenanfangs-Bildchen sehr einfach und übersichtlich geordnet werden kann. Dagegen ist die Länge der einzelnen Szenen im Vergleich zueinander visuell nicht direkt erfassbar und vor allem das exakte Vertonen macht mehr Mühe. Auch Video-Inserts sind vergleichsweise mühsam zu bewerkstelligen.

Timeline mit einer VideospurDie mir bekannten Produkte dieses Typs verfügen zusätzlich über die Storyboard-Ansicht, sind also für das Ordnen der Szenen ebenso einfach wie der obige Typ. Die Timeline-Ansicht verfügt bei den meisten dieser Produkte über eine Videospur, eine Originalton-Spur, eine Titelspur und zwei zusätzliche Tonspuren für Kommentare, Geräusche oder Musik. Meistens können alle Spuren einzeln hart geschnitten oder überblendet werden und die Tonspuren können separat und stufenlos in ihrer Lautstärke gesteuert werden. Videoschnittprogramme dieses Typs bieten damit enorme Vorteile beim Vertonen. Dagegen sind Video-Inserts, die in ernsthaften Videoproduktionen oft eine wichtige Rolle spielen, ebenfalls nur verhältnismässig mühsam oder über Umwege möglich.

Timeline mit mehreren Videospuren Diese Produkte verfügen meistens über mindestens drei, acht oder gar 99 Videospuren und über ebenso viele Tonspuren. Damit sind bei fast allen Produkten vielfältige - auch transparente - Überlagerungen im Bild- und im Tonbereich möglich, was beispielsweise das exakte Steuern von Video-Inserts sehr einfach macht. Natürlich geht die Übersicht leicht verloren, wenn zu viele Spuren gleichzeitig genutzt werden. Wegen des deutlich höheren Funktionsumfangs dieser Lösungen benötigen sie auch mehr Lernaufwand; manche deutlich mehr, andere etwas weniger. B

video1.txt · Zuletzt geändert: 2008/10/23 22:00 (Externe Bearbeitung)